Der Quartiersplatz ist das Herz des neuen Stadtteils. Er hat eine Vielzahl an Funktionen zu erfüllen und soll für die Bewohner zum Identifikationsort werden. Darüber hinaus soll er aber vor allem auf die klimatischen Anforderungen der heutigen Zeit Antwort geben. Der Klimawandel stellt insbesondere die urbanen Räume vor neue Herausforderungen. Hitze, Abgase, Extremwetterlagen und eine hohe Dichte fordern neue Gestaltungsansätze. Der vormals als Militärstützpunkt genutzte Ort bekommt eine völlig neue Ausrichtung. Damit ein Teil seiner Geschichte für die neuen Bewohner erkennbar bleibt, wird der Platzbelag aus einer Bodenplatte der Spinelli Barracks gebaut. Die Platten werden nach einem an Trocknungsrisse im Erdreich erinnernden Muster aus der Bodenplatte herausgesägt und auf eine Drainbetontragschicht verlegt. Die Platten geben dem neuen Platz mit ihren Gebrauchsspuren eine eigene Identität und Atmosphäre.
Verfahren: Realisierungswettbewerb
Auslober: Stadt Mannheim
Jahr: 2020
Auszeichnung: Anerkennung
Einige Platten werden ausgespart und mit unterschiedlichen, klimaresilienten Baumarten bepflanzt, so dass ein dichtes Klimawäldchen entsteht, welches der lokalen Erhitzung entgegenwirkt indem es das im Untergrund eingestaute Regenwasser aus dem Speicherkanal verdunstet. Im Süden des Platzes werden die Aufenthaltsbereiche von einer Reihe Stadtbäume beschattet. Am westlichen Ende der Mulde verdichten sich die Platten zu einem geschlossenen Belag mit Wasserfontänen und Nebeldüsen.
Der Platz ist mit großen Sitzschollen aus Eichenholz möbliert. Diese sind teilweise mit Lehnen versehen und können von der Stadtgesellschaft auch als Bühnen genutzt werden. Abgerundet wird das Angebot durch die Außenbereiche der umliegenden Gastronomie, die mit Schirmen beschattet werden. Die Versickerungsmulde wird mit einem Lichtband, welches in die Stahlkante eingelegt ist, hervorgehoben.