ZURÜCK

Landesgartenschau
Ellwangen

Durch die Gartenschau 2026 wird die historische Innenstadt mit dem Naherholungsraum der Jagst-Aue verknüpft und ein für alle Generationen attraktiver Freiraum geschaffen. Dies geschieht in drei Schritten bzw. auf drei Ebenen: Die Jagst wird durch ingenieurbiologische Maßnahmen zum Fließen gebracht und abwechslungsreich gestaltet. Es werden neue Räume und Orte geschaffen, mit zunehmender Nutzungsintensität Richtung Stadt. Die Räume werden untereinander und mit der Stadt verknüpft. So gelingt die Verknüpfung von urbanen Räumen mit der umliegenden Landschaft und ihren Naherholungsräumen.

Verfahren:           Ideen- und Realisierungswettbewerb
Auslober:             Stadt Ellwangen
Jahr:                      2020

Revitalisierung

Ökologischer Lebens- und Rückzugsraum

Das Stauwehr am Mühlgraben wird zurückgebaut und die Jagst um 1,5m abgesenkt. Der restliche Höhenunterschied wird über eine Riegel-Rampe aufgelöst, die das Passieren für die Fische unter Wasser und für die Menschen über Wasser ermöglicht. Die wieder fließende Jagst wird zwischen Sportplatz und Campingplatz renaturiert. Der alte Verlauf wird durch einen Damm im Durchfluss gedrosselt und der Fluss in die angrenzenden Flächen umgeleitet. Eine Vielzahl neuer Lebensräume wird geschaffen: Hochstaudenflure, Sukzessionsflächen und Auwäldchen auf der ehemaligen Mähwiese, verlandende Amphibienbiotope und Rückstaubereiche für Fische im Altarm. Bei Hochwasser wird der Altarm überflutet und dient den Flusslebewesen als wertvoller ökologischer Lebens- und Rückzugsraum.

Raumbildung

Steglandschaft mit Aussichtsplattform

Die Uferbereiche der Jagst werden neu geordnet. Die Nutzungsintensität wird als Gradiente mit zunehmender Intensität Richtung Stadt angelegt. Die schwingenden Bögen der Jagst unterteilen das Gartenschaugelände in drei Bereiche, die den Themen Natur, Kultur und Stadt gewidmet werden.

STADT: Die Ellwanger Altstadt bietet ein vielfältiges Angebot und wird im Rahmen der Gartenschau punktuell aufgewertet. Neue Sitzmöbel mit schattenspendenden Formgehölzen werten die Einkaufsstraßen auf. Besonderen Orte wie der Klostergarten oder die Spielplätze rund um die Altstadt werden saniert und neu inszeniert.

KULTUR: Der Schießwasen wird als terrassierte Freifläche neu strukturiert. Der anfallende Erdaushub wird in Form von behutsamer Geländemodellierung genutzt, um die südlich gelegenen Gewerbeflächen räumlich von der Jagst-Aue zu trennen. Der Campingplatz wird landschaftlich eingebunden und mit weiteren Feldgehölzen eingegrünt. Die Freiflächen um das Wellenbad werden mit Gehölzgruppen zur Parklandschaft erweitert und mit den Jahreszeitengärten, dem Stadtstrand und Sportangeboten vielseitig aufgewertet.

NATUR: Am Übergang vom Kultur- zum Naturraum liegt der Naturspielplatz im Bereich der vorhandenen Jagstaufweitung. Die Ufer werden mit natürlichen Materialien zu einem neuen Naturerlebnisraum ausgebaut und für alle Generationen erlebbar gemacht. Zur gezielten Besucherlenkung bekommt der renaturierte Jagstabschnitt eine Steglandschaft mit Aussichtsplattformen. Den Abschluss des Auenparks bildet die neue Aussichtsplattform. In Form eines Hufeisens führt sie vom Böschungsrücken noch einige Meter nach oben und bietet einen Blick über das Gartenschaugelände vor dem Panorama der Ellwanger Stadtkulisse.

Anbindung

Hauptweg mit SeitenpfadeN durchziehen die Aue

Ein neues Brückenbauwerk ersetzt die Unterführung und verbindet die Innenstadt mit dem Brückenpark und der Aue. Die Brücke wird als schlichter Steg angelegt, während sich die beiden Enden an der jeweiligen Umgebung orientieren. Stadtseitig weitet sich die Treppe zur Sitzstufenlandschaft und belebt den neu entstandenen Altstadt-Vorplatz. Im Brückenpark wendelt sich der Weg zur barrierefreien Rampe mit Blick auf die Sportarena.

In der Jagstaue werden die zentralen Orte mit einem neuen Hauptweg, der sich wie ein roter Faden durch das Gelände zieht verbunden. Er durchzieht die Aue in drei weiten Bögen. In vier weiteren Schleifen erschließen die Seitenpfade die restliche Aue, sie liegen weitestgehend auf den bestehenden Wegen und nutzen die etablierten Bezüge. Neu ist die Verbindung, die dem Verlauf des Mühlgrabens folgt und den Markt an der Mühle mit dem Brückenpark und der Innenstadt verbindet. Über Stichwege werden der Hauptweg und die Seitenpfade mit dem Bestand verknüpft.






WEITERE PROJEKTE


Rathausbrücke Tuttlingen

Hauptstraße und Umfeld Mögglingen

Quartiersentwicklung Spinelli Barracks

© 2023 SCHULERUNDWINZ Landschaftsarchitekten  |  Telefon: +49 7433 9 55 54 99  |  IMPRESSUM | DATENSCHUTZ